Austausch bei Demenz

Ehemaligentreffen für pflegende Angehörige bei Demenz!

Ein erstes Mal trafen sich pflegende Angehöriges eines Menschen mit Demenz zum gegenseitigen Austausch aus dem Raum Osnabrück und Umgebung. Der Begriff Ehemaligentreffen wurde erst gar nicht groß diskutiert, sondern einstimmig angenommen, als sich ehemalige Kursteilnehmer aus den Kursen „Menschen mit Demenz verstehen lernen“ trafen. Zum Ende dieser Kurse, die ein kostenloses Schulungsangebot der Barmer GEK zur Unterstützung pflegender Angehöriger darstellen , wurde von Seiten der Teilnehmer wiederholt der Wunsch geäußert, sich doch nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Für viele käme jedoch eine Selbsthilfegruppe bzw. ein Gesprächskreis mit regelmäßigen monatlichen Treffen aufgrund der starken zeitlichen Einbindung in die häusliche Versorgung nicht in Frage.

Wie entstand die Idee der Ehemaligentreffen?

Als Kursleitung habe ich wiederholt gedacht, dass es für den einen oder anderen hilfreich und bereichernd sein könnte, Teilnehmer anderer Kurse kennenzulernen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, bzw. die gleiche Sorgen und Belastungen empfinden. So entstand die Idee, in größeren Zeitabständen ein „kursübergreifendes Treffen“ ehemaliger Kursteilnehmer anzubieten. Ich möchte damit einen Raum schaffen, in dem auf der einen Seite die Möglichkeit besteht, sich mit den „Ehemaligen“ auszutauschen. Auf der anderen Seite besteht auch die Möglichkeit, neue Ideen umzusetzen bzw. neue Wege der Entlastung auszuprobieren. Die Teilnehmer können untereinander ihre Bekanntschaften vertiefen oder weitere Treffen gestalten. Vielleicht finden sich die Gleichgesinnten!

Worum ging es am ersten Abend?

Zunächst ging es um die Darstellung der Versorgungssituation der pflegenden Angehörigen, d.h. wer versorgt den Ehepartner, wer versorgt ein Elternteil und wer ist anderweitig in die Begleitung eines Menschen mit Demenz eingebunden. Das Kennenlernen wurde vertieft, indem jeder schilderte, wie sich die aktuelle Versorgungssituation entwickelt hat, bzw. was sich seit der Kursteilnahme verändert hat. Für mich waren die Wünsche und Erwartungen von Bedeutung, die die Teilnehmer an die Treffen stellten. Für die vierteljährlichen Ehemaligentreffen in 2017 stellten sich drei Themenbereiche heraus: der Austausch, Vor- und Nachteile einer genaueren Diagnosestellung bei Demenz und Tipps für einen stressfreieren Umgang mit den Betroffenen.

Was werden diese Treffen bringen?

Ich sehe die Ehemaligentreffen als ein Projekt mit neuen Ansätzen, welches sich zunächst nicht einer Selbsthilfegruppe bzw. einen Gesprächskreis zuordnen lässt. Es ist ein Treffen einer offenen Runde, deren Teilnehmer durch die Kursteilnahme bereits ein bestimmtes Verständnis bzw. eine Haltung zum Thema Demenz mitbringen. Sowohl die zeitliche als auch die inhaltliche Planung wird bestimmt durch die Wünsche der Teilnehmer. Als ehemalige Kursleitung biete ich in diesem Rahmen fachliche und psychosoziale Begleitung an. Mein Ziel ist es, eine Atmosphäre entstehen zu lassen, in der pflegende Angehörige bei Demenz sowohl von der Unterstützung profitieren, aber auch als Unterstützer agieren können. Eine Weiterentwicklung in eine eigenständige Gruppe ohne weitere Begleitung mit anderen Zeitfenstern möchte ich nicht ausschließen. Doch zunächst heißt es erst einmal anbieten und ausprobieren, und wer in die Begleitung eines Menschen mit Demenz involviert ist, der weiß: Das ist der Weg!


Die Treffen im Jahr 2017 für pflegende Angehörige bei Demenz finden am 2. März, 8. Juni, 7. September und 14. Dezember statt. Zwischen 19 bis 21 Uhr treffen wir uns jeweils im TrainingsCenter für Medizin + Pflege, Augustenburger Str. 45 in Osnabrück.